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Forstarbeit im Sommer

Veröffentlichungsdatum: 13.06.2023 15:00

Der Sommer ist im Forst eigentlich eine ruhigere Zeit. Das Holz ist gemacht und die Bäume sind gepflanzt. Gelegenheit, etwas durchzuatmen. Zeitkritisch sind jetzt nur die Arbeiten in der Jungwuchspflege, bevor alles von Gras und Brombeeren überwuchert ist.

Forstarbeiten Sommer

Das Ausgrasen kann motormanuell mit dem Freischneider erfolgen. Ein gutes Werkzeug ist dabei ein Häckselmesser, das nicht nur mit horizontalen, sondern zusätzlich mit vertikalen Schneiden funktioniert. Gerade den unangenehmen Brombeeren lässt sich so bestens beikommen. Und das Häckselmesser trennt die Triebe nicht nur am Boden ab, es schlägt das Material kurz und klein.
Auch Dickichtmesser mit drei Flügeln sind für die Jungwuchspflege geeignet. Fadenköpfe weniger. Sie brauchen hier zu viel Leistung und an dickeren oder verholzten Stängeln scheitern sie ohnehin.

In der Pflanzreihe können motorisierte Mulchmäher eingesetzt werden, deren Flächenleistung dem Freischneider überlegen ist.
Aber Achtung: So hat Rehwild freie Bahn, bequem zu den Pflanzen zu gelangen und diese zu verbeißen.

Schnell ist die Pflanze weg

Bei allen motormanuellen Verfahren ist höchste Vorsicht geboten. Denn ist man einen Moment unkonzentriert, ist schnell nicht nur der unerwünschte Bewuchs, sondern auch die Forstpflanze weg. Nicht wenige schwören deshalb bei der Jungwuchspflege auf Handarbeit. Geeignete Werkzeuge sind etwa die Kultursichel oder das Schweizer Gertel von Müller.

Jungwuchspflege Werkzeuge Jungwuchspflege

Durch die trockenen Sommer in den letzten Jahren ist eine im Forst ungewohnte Tätigkeit hinzugekommen. Das Gießen junger Pflanzen. Egal ob mit der Kanne oder per Schlauch von einem Fass aus – es ist aufwendig und kostet Wasser.

Selbstverständlich sollten regelmäßig die Zäune der Pflanzungen kontrolliert werden. Gewitterstürme können Windbruch verursachen. Und wer mit Pflanzhüllen oder ähnlichem arbeitet – auch hier lohnt es sich, ab und zu einen Blick darauf zu werfen.

Bäume fällen über das ganze Jahr

Das alles hat nach wie vor seine Gültigkeit. Aber: Holzerntesaison ist inzwischen nicht mehr nur im Winter. Durch das verstärkte Vorkommen des Borkenkäfers kann die Säge über die Sommermonate nicht mehr ruhen. Denn sobald Befall festgestellt wird, muss das Holz raus aus dem Wald. Und zwar bevor der Entwicklungszyklus des Käfers abgeschlossen ist und die Tiere in Massen ausfliegen.

Im Sommer, vor allem auf leer geräumten Käferflächen, ist die Waldarbeit noch anstrengender als im Winter. Wer es nicht sowieso tut: Sonderkraftstoffe verwenden.
Denn vor allem bei drückendem Wetter können die Zweitakt-Abgase unerträglich sein. Ungesund sind sie sowieso.


Neben ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist die Schutzbekleidung wichtig. Leicht und atmungsaktiv muss sie sein. Das sind völlig andere Ansprüche, als im Winter gelten. Die Anschaffung einer speziellen Hose für den Sommer, zum Beispiel die KOX Light, ist sinnvoll.

Leichte Schnittschutzkleidung

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum es Sinn machen kann, im Sommer einzuschlagen. Kalamitätenjahre einmal ausgenommen, ist das Holzangebot über die Sommermonate in der Regel geringer. Die Sägewerke benötigen aber über das gesamte Jahr Rohstoff. Deshalb lohnt es sich, die Preissituation im Auge zu behalten und entsprechend zu handeln.

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