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Der Baum des Jahres 2017: Die gemeine Fichte (Picea abies), auch Rotfichte oder gewöhnliche Fichte genannt - ökonomische Vorteile vs. ökologische Nachteile

Veröffentlichungsdatum: 20.12.2017 00:00
Für viele Naturschützer ist die Fichte der Inbegriff einer Monokultur und damit ein Feind der Biodiversität. Für Forstarbeiter hingegen ist der Baum des Jahres 2017 die ökonomische Stütze des Waldes in Mitteleuropa. Des einen Freud scheint also des anderen Leid zu sein. Warum die kegelförmige, bis zu 50 Meter hohe Waldbaumart nicht bei allen beliebt ist, erfahrt ihr hier:
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#1 Baum des Jahres 2017: Klimawandel gefährdet Fichtenbestand

Die gemeine Fichte zählt zur Familie der Kiefergewächse. Charakteristisch zeichnet sich die Fichte im Gegensatz zur Tanne durch hängende Zapfen aus, die im Ganzen auf den Boden fallen. Naturgemäß siedelt sich die Fichte in niederschlagsreichen, submontanen bis montanen Lagen der Mittelgebirge und des Alpenraums an.

Nach Ergebnissen der dritten Bundeswaldinventur im Jahr 2014, beträgt der Fichtenanteil am gesamten Wald in Deutschland rund 28 %. Doch durch den aufkommenden Klimawandel ist die Fichte in Gefahr: Bei Stürmen sinken die Bestände. Dabei kann uns gerade die Fichte im Klimawandel Gutes tun: Mit einer doppelten Wuchsleistung im Vergleich zu einem Buchenbestand, entzieht ein Fichtenwald der Atmosphäre auch die doppelte Menge an CO2, die er im Holz speichert.

#2 Baum des Jahres 2017: Eine Bedrohung für die Artenvielfalt

Bereits im Forstlexikon von 1929 wird festgestellt, dass die Fichte weit über ihr natürliches Verbreitungsgebiet hinaus angebaut wird. Der Anbau geht dabei zulasten des Laubwaldes, wodurch die Artenvielfalt gefährdet wird. Die ökonomischen Vorteile der Fichte dürfen dabei nicht seine ökologischen Grundfunktionen verdrängen: Der Wald sollte nicht allein als Baumvorrat dienen, sondern muss auch Lebensraum für alle einheimischen Tierarten bleiben.

Weitere Folge einer möglichen Monokultur ist der Kahlschlag nach einem Sturmereignis. Das zieht Probleme mit sich: Bereits vorhandene Pflanzen sind der prallen Sonne ausgesetzt oder kämpfen unter Frostbedingungen, denn der Schutz des Altbestandes fehlt. Außerdem entweichen Nährstoffe, wie Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium aus dem Boden, weil sie ausgewaschen werden.
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#3 Baum des Jahres 2017: "Brotbaum" der Forstwirtschaft

Aufgrund der ökonomischen Vorteile wird die Fichte auch als "Brotbaum" bezeichnet. Die mechanischen Eigenschaften des Holzes rufen wohl die höchste Bandbreite an Verwendungen aller Holzarten hervor. Demnach sind die wirtschaftlichen Einnahmen aus der Holzproduktion auch sehr vielversprechend. Die Fichte wird nicht nur als Bauholz verwendet, sondern auch im Möbelbau und Innenausbau. Darüber hinaus bedient sich auch die Papierindustrie am Fichtenholz aufgrund dessen längeren Holzfasern.

Ein weiterer Nutzungsaspekt ist die Verwendung von Fichtenholz als Klangholz. Bei einer geringen Jahrringbreite von ca. 1 - 2 Millimetern wird das Fichtenholz gerne im Violinenbau verwendet. Holz mit etwas größerer Jahrringbreite wird hingegen für den Kontrabassbau genutzt.

Der Baum des Jahres 2017 hat also enorme ökonomische Vorteile, die sich bei bedachtem Anbau positiv auf den Forst ausüben. Ist man sich der ökologischen Nachteile der Fichte bewusst, kann man diese gut eingrenzen, indem man z.B. auf Diversität im Anbau achtet.
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