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Nachhaltige Forstarbeit fördern: Wie ist Bodenschutz trotz Forstmaschineneinsatz möglich?

Veröffentlichungsdatum: 27.10.2017 00:00
Der Boden wurde 1999 per Gesetz zum Schutzgut erklärt. Damit ist der Erhalt seiner Funktions-, Regenerations- und Nutzungsfähigkeit für Waldbesitzer und Forstarbeiter eine verantwortungsvolle Aufgabe. Doch zunehmender Einsatz von leistungsfähigen, schweren Maschinen erhöht die Gefahr, dem Boden zu schaden. Um diese Gefahr zu verringern, ist es notwendig, grundlegende Vorgänge im Boden zu verstehen und entscheidende Möglichkeiten für angepassten Maschineneinsatz zu kennen:
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Nachhaltige Forstarbeit fördern #1: Warum verändert sich die Bodenstruktur?

Boden und Maschine befinden sich nur im Gleichgewicht, wenn der Kontaktflächendruck einer Forstmaschine der Tragfähigkeit des Waldbodens entspricht. Das Gleichgewicht gerät jedoch bei steigender Bodenfeuchte ins Wanken, denn in feuchtem Zustand ist die Tragfähigkeit des Bodens geringer. Wenn in diesem Fall eine Forstmaschine zum Einsatz kommt, entstehen Spurenvertiefungen mit Sackungsverdichtungen - dies beeinträchtigt mittel- bis langfristig Struktur und Bodenfunktionen.

Nachhaltige Forstarbeit fördern #2: Welche Bodenverletzungen sind zu beobachten?

Die Höhe des Bodenschadens hängt entscheidend vom Wassergehalt des Waldbodens ab. Dabei wird zwischen drei Spurtypen unterschieden. Spurtyp 1 zeichnet sich durch elastische Verformungen aus. Bei grober und eher trockener Bodenart entstehen nur elastische Verformunge" - das Risiko eines Schadens ist gering und die Befahrung mit Forstmaschinen möglich.

Enthält der Boden jedoch etwas mehr Wasser, können bereits plastische Verformungen entstehen und damit Vertiefungen bis zu 10 cm (Spurtyp 2). Da hierbei das Risiko einer Bodenverletzung höher ist, sollte eine mögliche Befahrung zunächst überprüft werden. Die Einsatzbeurteilung ist Aufgabe des Maschinenführers. Dafür formt er eine Bodenprobe ohne organische Auflage zu einer Art "Schneeball" - der "Ball" muss gegen eine glatte Oberfläche geworfen werden, um den wahrscheinlichsten Spurtyp zu identifizieren.

Entsteht bei diesem Wurftest eine matschige und flache Oberfläche, muss mit Spurtyp 3 gerechnet werden. Der Wassergehalt im Boden ist sehr hoch, die Bodenart fein und womöglich steht eine steile Hangneigung bevor? Dies sind alles Indizien dafür, dass ein Grundbruch mit ausgeprägten randlichen Aufwölbungen und Spureintiefungen von mehr als 10 cm entstehen kann.
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Nachhaltige Forstarbeit fördern #3: Wie wird Bodenschutz gewährleistet?

Um Bodenschäden zu vermeiden, sollte ein Maschineneinsatz unter feuchten Bedingungen grundsätzlich vermieden werden. Dafür sollte der Auftraggeber mithilfe von Bodenkarten Ausweichbestände einplanen, die sich durch grobkörnigen Boden auszeichnen.

Außerdem kann der Kontaktflächendruck einer Forstmaschine verringert werden: Die einfachste und kostenlose Möglichkeit ist das Absenken des Reifeninnendrucks. Wird zum Beispiel bei gleicher Radlast der Reifendruck um zwei Bar gesenkt, entsteht eine bis zu 70 Prozent größere Aufstandsfläche.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung breiterer Reifen. Diese wirken ebenfalls bodenschonend, da der Druck besser verteilt wird. Die Radlast sollte dabei den Schwellenwert von 4,5 t nicht überschreiten. Eine Reduktion der Last ist im besten Fall möglich durch eine höhere Anzahl an Reifen, ansonsten durch Verringerung der Ladung. Zusätzlich kann man den Boden durch den Einsatz von Bändern schonen. Hier muss man allerdings die Reifen wiederum auf die maximale Barzahl aufpumpen.
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