Wartung des Tiefenbegrenzers
Da das Zahndach der Schneidezähne jeweils schräg nach hinten abfällt, verringert sich der Tiefenbegrenzerabstand durch das Nachschärfen der Kette stetig. Dies führt zu stetig schlechter werdender Schnittleistung. Da zum Schleifen der Tiefenbegrenzer Umbauarbeiten nötig sind, sollten zuerst alle Schneidkanten der Schneider von allen Ketten geschliffen werden und danach dann alle Tiefenbegrenzer.
Das Gerät wird zunächst abgeschaltet und sicherheitshalber vom Strom getrennt. Stellen Sie den Hebelarm senkrecht (90°), um besser montieren zu können. Wir wechseln nun die Schleifscheibe von der abgerundeten Schleifscheibe zu einer breiten, nicht abgerundeten Schleifscheibe. Für unser Jolly und das hydraulische Jolly ist diese 6 mm breit. Eventuell ist diese bei Ihrem Gerät nicht vorhanden, kann aber nachgerüstet werden. Nachdem das Gerät wieder am Netz ist prüfen wir die Schleifscheibe auf Rundlauf und lassen sie eine Minute probelaufen.
Wenn Sie sich Ihren Tiefenbegrenzer anschauen, so ist dieser meist leicht schräg und abgerundet. Diese Schräge erreichen wir, indem wir den Hebelarm leicht schräg stellen, um 10° geneigt auf 80°. Bei Geräten mit fest eingestelltem Winkel muss die Schleifscheibe entsprechend abgezogen werden um dies zu erreichen. Der Tiefenbegrenzer hat einen gewissen Abstand zum Zahndach bzw. der eigentlichen Schneidkante. Dieser sogenannte Tiefenbegrenzerabstand besitzt ein Optimum. Für die meisten Ketten ist dies 0,025" oder 0,64 mm. Ein zu großer Tiefenbegrenzerabstand ist ein Sicherheitsrisiko, die Rückschlaggefahr steigt und der Verschleiß an der Kette nimmt stark zu.
Der Tiefenbegrenzerabstand kann auf verschiedene Art gemessen werden. Bewährt hat sich für die Arbeit am Schärfgerät jedoch eigentlich nur die Methode mit Flachmaterial und Fühlerlehre. Meist ist nicht genügend Platz für Tiefenbegrenzerlehren oder andere Schablonen am Gerät bei aufgelegter Kette vorhanden. Haben Sie ein Flachmaterial, am besten aus Metall, zu Hand? Es sollte ca. 10 cm lang sein. Dann benötigen wir noch eine Fühlerlehre mit 0,6 mm Dicke, idealerweise 0,64 mm. Gehen Sie am besten mit einer Schieblehre auf die Suche nach einem Stück Blech, Kunststoff oder sonstigem stabilen Material, das die richtige Dicke aufweist. Dieses können Sie dann noch auf das gewünschte Maß von 0,64 mm herunterschleifen.
Nun legen wir das Flachmaterial auf die Zahndächer und überprüfen den Abstand zwischen Flachmaterial und Tiefenbegrenzer mit der Fühlerlehre. Passt Sie gerade noch durch, so ist der Tiefenbegrenzerabstand richtig. Falls Sie nicht mehr hindurchpasst ist er zu niedrig, bzw. der Tiefenbegrenzer selbst zu hoch.
Absetzen des Tiefenbegrenzers: Die Kettenführung wird auf 0°gestellt, weist also keine seitliche Drehung mehr auf. Auch darf die Kettenführung nicht mehr gekippt sein bzw. nach vorne oder hinten verschoben. Die Kette liegt auf der Kettenführung und wird mit der Stellschraube der Anschlagkralle so weit vor- oder zurückgestellt, dass die Schleifscheibe genau auf dem Tiefenbegrenzer auftrifft. Die Kette wird in dieser Position festgestellt. Der Hebelarm wird nun mit seiner Stellschraube so begrenzt, dass er nicht weiter als kurz vor den Tiefenbegrenzer abzusenken geht. Bitte denken Sie an die Schutzbrille!
Dann wird das Gerät eingeschaltet. Der Hebelarm wird abgesenkt bis zum Anschlag. Dann wird der Hebelarm durch ausdrehen der Anschlagschraube weiter abgesenkt bis die Schleifscheibe Kontakt zum Tiefenbegrenzer bekommt. Das ist nun der Ausgangspunkt für das Abschleifen des Tiefenbegrenzers. Wenn Sie die Anschlagschraube des Hebelarms nun etwas herausdrehen, wird beim nächsten Senken des Hebelarms auch mehr Material abgetragen.
Hier ist etwas Vorsicht geboten und man tastet sich am Besten in mehreren Schritten an den richtigen Tiefenbegrenzerabstand heran. Messen, Schleifen, Messen bis der Abstand in Ordnung ist, denn was abgeschliffen ist, ist abgeschliffen! Nun geht es schnell: Man transportiert die Kette Zahn für Zahn durch die Kettenführung und schleift den Tiefenbegrenzer jeweils bis zum Anschlag des Hebelarms herunter. Sie müssen hier nicht zwischen rechten und linken Schneidern unterscheiden. Sie sollten aber immer mit der gleichen Kraft am Hebelarm ziehen um eine möglichst homogenes Ergebnis zu bekommen.
Zuerst die Anschlagschraube am Hebelarm ein gutes Stück eindrehen, sodass sich der Hebelarm nicht ganz bis auf die Kette absenken lässt. Die Position des Tiefenbegrenzers kontrollieren und falls notwendig korrigieren. Dann wie oben verfahren: Kontrollieren ob der Tiefenbegrenzerabstand zu klein ist, vorsichtig an den richtigen Abstand herantasten und dann alle Tiefenbegrenzer durcharbeiten.